Mittwoch, 2. November 2011

4. Übungsaufgabe

Übungsposting zum Thema Referenzwerke

Meine Recherche im Bereich Referenzwerke begann in der Fachbereichsbibliothek für Ost- und Südosteuropaforschung, wo ich in der Brockhaus Reihe (20. Auflage, 1996) einige Begriffe nachgeschlagen habe. Um für mein Thema wirklich Relevantes zu finden, suchte ich außerdem nach einigen Personen in der Enzyklopädie. Zunächst habe ich die Definition für den Begriff „Pazifismus“ nachgeschlagen, um mir einen Überblick zu verschaffen welche Aspekte und welcher zeitliche Rahmen hier Erwähnung findet und auch in welchem Ausmaß auf das Atomzeitalter eingegangen wird. In der chronologischen Aufzählung der „Blütephasen“ des Pazifismus kam der Aspekt des Pazifismus gegen den Atomkrieg doch recht deutlich hervor, was darauf schließen lässt, dass dem Thema Pazifismus in der Debatte rund um die Frage der atomaren Nutzung zu Kriegszwecken ein relativ hoher Stellenwert zukam.
Nach diesem ersten Einblick ging ich dazu über, nach den einzelnen Atomwissenschaftlern zu suchen – zuerst nach jenen, die direkt am Manhattan Project beteiligt waren. So wollte ich herausfinden, von welchen Wissenschaftlern eventuelle Kritik an Atomwaffen so laut geworden ist, dass diese auch den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hatte. Zunächst suchte ich nach Robert Oppenheimer, Hans Albrecht Bethe, John Hasbrouck van Vleck, Edward Teller und Richard Chace Tolman. Robert Oppenheimer, amerikanischer Physiker deutscher Herkunft, war ab 1943 Direktor der Forschungslaboratorien in Los Alamos, New Mexico, und somit gleichzeitig wissenschaftlicher Leiter des Manhattan Project, das an der Entwicklung der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki arbeitete. Obwohl Oppenheimer daher gemeinhin als „Vater der Atombombe“ gilt, findet man sogar schon im Brockhaus- Eintrag zumindest einen kleinen Hinweis auf mögliche pazifistische Bestrebungen des Physikers. Denn laut Brockhaus widersetzte sich Oppenheimer später dem Bau der Wasserstoffbombe. Besonders interessant ist, dass er prompt mit einem Untersuchungsverfahren bestraft wurde und man ihm Anfang der 1950er Jahre kommunistische Gesinnung unterstellte. Hatte er zuvor großen Einfluss auf die Atompolitik der USA, so wurde ihm 1954 der Zugang zu den Staatsgeheimnissen der Vereinigten Staaten verwehrt.
Dann suchte ich auch nach Wissenschaftlern des Deutschen Kernenergieprojekts. Der Eintrag zu Werner Heisenberg, Leiter eben dieses Projekts, lieferte einige Fakten, die mein Interesse weckten. Denn nicht nur Heisenbergs Verdienste für die wissenschaftliche Forschung in der Physik werden hier genannt, sondern auch der Hinweis, dass Heisenberg mit Angriffen von Seiten der Nationalsozialisten konfrontiert war, weil er die „Deutsche Physik“ ablehnte. Dabei handelte es sich um ein von den Nationalsozialisten propagiertes Weltbild, in dem rassische und physikalische Aspekte miteinander in Verbindung gebracht werden. Diese antisemitische Lehre, von der nationalsozialistischen Ideologie geprägt, lehnte beispielsweise die Theorien Albert Einsteins strikt ab.
Inwieweit man Heisenbergs Ablehnung der „Deutschen Physik“ im Zusammenhang mit pazifistischen Bestrebungen sehen kann, möchte ich im Laufe meiner weiteren Recherchetätigkeit herausfinden.

Meine Suche nach weiteren geeigneten Referenzwerken setzte ich in der Fachbereichsbibliothek Geschichte fort, worauf ich jedoch bald vermutete, nun vielleicht eher in der Universitätsbibliothek fündig zu werden. Hier schlug ich im Lexikon der Naturwissenschaftler (Spektrum Akad. Verl., Heidelberg, 2000) nach. Da man in Sachen Friedensbemühungen bald auf Albert Einstein stößt, suchte ich im Lexikon nach weiteren Hinweisen zu diesem Thema. Leider ergab diese Suche nicht viel Neues, hier fand ich nur den Hinweis, dass Einstein sich vor und während des Zweiten Weltkrieges immer wieder für den Frieden einsetzte und, dass er aber gleichzeitig auch die amerikanische Regierung auf die Möglichkeit einer deutschen Atombombe aufmerksam machte und damit (fatalerweise) die Angst der Amerikaner vor einem atomaren Angriff der Nazis untermauerte.
Einen wichtigen Hinweis fand ich im Lexikon der Naturwissenschaftler im Eintrag über Otto Hahn. Otto Hahn, deutscher Chemiker und Physiker, beteiligte sich nicht am Bau atomarer Waffen und warnte vor den Gefahren der Atomenergie. Aufgeführt sind hier auch zwei seiner wichtigen Beiträgen gegen die nukleare Aufrüstung der Bundeswehr, nämlich die Initiierung der „Mainau Deklaration“ und die Unterzeichnung der „Göttinger Erklärung“.
Weiters fand ich in der Chronologie der Naturwissenschaften von Karl-Heinz Schlote (Verlag Harri Deutsch, 2009) einen kleinen Absatz zum Kalten Krieg, der den Aspekt der Verantwortung der Wissenschaftler kurz anschneidet. Erst durch die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki kam es bei vielen Wissenschaftlern zu einem Bewusstsein über die Nutzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Hier werden die Atombombenabwürfe als Schlüsselereignis für die Wissenschaftler beschrieben, das ihnen die Drastik der möglichen Auswirkungen wissenschaftlichen Fortschritts veranschaulichte.

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